Schlechte Nachrichten als Waffe zur Verdummung des Volkes
oder warum Künstler Berufsverbot erhalten!
Hiobsbotschaften
oder negative Schlagzeilen sind keine schöne Sache – weder für den Empfänger
noch für den Überbringer. Aus dem Geschichtsunterricht kennen wir viele
Erzählungen, wie in früheren Jahrhunderten der Job des Nachrichtenüberbringers
mit Risiko verbunden war. Es war an der Tagesordnung, dass Überbringer
schlechter Nachrichten „zum Lohn“ umgebracht wurden. Über den Ursprung der
Metapher vom Überbringer der schlechten Botschaft, der in irgendeiner Form
bestraft wird, gehen die Meinungen auseinander. Sehr oft wird Shakespeare oder
ein Bote in der Antike genannt.
Die erste Erwähnung eines bestraften Boten findet man
bei Pausanias II.26,2-8. Apollon lernte Koronis, die Tochter des
Königs Phlegyas von Orchomenos beim Bade im Boibeis-See in Thessalien kennen.
Apollon verliebte sich in Koronis. Da Koronis von Apollon ein Kind erwartet,
sandte er zu ihrer Bewachung einen wunderschönen weißen Singvogel. Koronis
wurde Apollon untreu und betrog ihn mit dem sterblichen Arkadier Ischys, Sohn
des Elatos. Der Vogel meldete dies sofort seinem Herrn. Apollon wurde
wütend und bestrafte den Überbringer dieser schlechten Botschaft. Er veränderte
die Farbe des Vogels in Schwarz, verdammte das arme Tier zu krächzen anstatt zu
singen und fortan bevorstehendes Unheil anzuzeigen. Seither trägt dieser Vogel
auch den Namen der Untreuen, die Rabenkrähe.
Auch
in der Bibel, im zweiten Buch Samuel, können wir nachlesen, wie der spätere
König David reagierte, als er vom Tod König Sauls in der Schlacht am Berg
Gilboa erfuhr: Er ließ den Berichtenden kurzerhand von einem seiner Männer
erschlagen. Die Überbringer schlechter Nachrichten zu töten war generell eine
Zeit lang recht beliebt. Entsprechende Berichte finden sich in der griechischen
Antike und auch der Aztekenherrscher Montezuma soll, als ihm das Nahen des
Spaniers Cortez gemeldet wurde, die Hinrichtung der Boten angeordnet haben. In
den Königreichen des Mittelalters wurden angeblich ebenfalls die Überbringer
schlechter Botschaften geköpft.
Das Hinrichten von
Boten schlechter Nachrichten geschieht heute nur noch in Ausnahmefällen. Aber
denken wir doch mal darüber nach, wer uns heute mehrmals täglich schlechte
Nachrichten kundtut. Ganz oben in der Liste sind Nachrichtensprecher und
Redakteure. Rudi Carell, einer der größten Entertainer alles Zeiten, sagte
einmal: „Die größten Lügner sind Nachrichtensprecher. Sie begrüßen uns mit –
Guten Abend meine Damen und Herren – doch dann erzählen sie uns 15 Minuten das
Gegenteil.“ Aber auch Politiker und Berater stehen ganz oben auf der Liste
negativer Nachrichtenübermittlung. Während früher die Boten im übertragenen
Sinne den Kopf hinhalten mussten, scheinen diese Berufsgruppen heute Narrenfreiheit
zu haben, schon gar in der Politik. Ein Politiker unterliegt laut Gesetz mit
seinen allgemeinen Aussagen keiner individuellen Verpflichtung gegenüber einem
Dritten. Ich finde, dieses Gesetz sollte man ändern. Ich bin dann davon
überzeugt, dass so mancher heutiger Politiker vielleicht erstmal darüber
nachdenkt, bevor was er sagt. Die Aussage des SPD Politikers Karl
Lauterbach zum „Bespitzeln der Nachbarn“ ist nur ein Beispiel verbaler
Ausrutscher einiger Negativpolitiker. In Wahrheit geht es den Politikern darum,
wie früher im Mittelalter, die erlangte Macht so lange wie möglich durch Angst
zu erhalten.
Die Wissenschaft
belegt in vielen Studien, dass schlechte Nachrichten schlechte Laune
verursachen. Auch werden Menschen, die schlechte Nachrichten kundtun, von
anderen hinsichtlich ihrer Persönlichkeit negativer beurteilt, als wenn sie
positive oder neutrale Nachrichten zum Besten geben. Leider werden aber gerade
jetzt, wo Menschen Zuversicht und Hoffnung benötigen, zu viele schlechte
Nachrichten übermittelt. Unsere Volksvertreter regieren mit Angst. Die Medien
nehmen diese Angst auf und berichten verstärkt negativ. Denn Negativ und Angst
lässt sich besser verkaufen als Positives. Deutschlands auflagenstärkste
Tageszeitung macht es vor. Warum ist das so?
Angst und negative
Informationen verursacht Stress in unserem Körper. Der menschliche Körper
reagiert und geht in eine Art Schutzfunktion. Diese Reaktion gehört zu unserem
Überlebenstrieb. Ohne Stress können wir Menschen nicht Leben. Stress hält uns
wach und aktiv. Dadurch werden Negativ- oder Gefahreninformationen innert
Sekundenbruchteile vom Gehirn wahrgenommen und verarbeitet. Eine
Überlebensreaktion wird aktiviert. Wir wollen ja Leben. Positve Informationen
benötigen dagegen bis zu 15 Sekunden um realistisch wahrgenommen zu werden.
Viele Medien und die Politik nutzen daher die negative Berichterstattung, weil
unser Gehirn diese negativen Informationen viel schneller aufnimmt, speichert
und somit schneller beinflussbar ist.
Und genau das wird
mit dem aktuellen Auftrittsverbot bzw. Berufsverbot von Künstlern,
Kabarettisten und Komikern bezweckt. Während den Live-Auftritten vor Publikum
sind diese „Gaukler“ nicht kontrollierbar und steuerbar. Verbannt man diese
aber von der Bühne ins Fernsehen, dann sind es wieder die Medien und die
Politik die entscheiden, wann welcher Künstler mit welcher Mitteilung gesendet
wird. Passt die Show oder die Kernaussage jedes Aktes nicht ins
systemüberwachte Programm der Politik und Medien, dann wird es kurzerhand
gestrichen oder gesteuerte Werbung geschaltet. Es darf ja nicht gleich
ersichtlich sein, dass die Medien und die Politik den Zuschauer steuern.
Individualisiertes Bewegtbild (Fernsehen, Internet, Streaming) heißt das
beeinflussende Medium und Zauberwort. Scheinbar nach Außen auf die Suchbegriffe
und Interessen des Zuschauers abgestimmt, erscheint das individuelle Programm.
In Wahrheit ist es aber abgestimmt gesteuert und bewußt gewählt, ausgewertet
von Systemen und Netzwerken.
Nun kommen die
Hofnarren zur Sprache. Narren fanden sich im Mittelalter sowohl im ritterlichen Gesinde als
auch an Fürstenhöfen.
Im französischen Schachspiel hat der Narr („Fou“) sogar die Rolle des Läufers
im deutschen Schach. Für die dort tätigen Hofnarren galt die Narrenfreiheit,
die es ihnen ermöglichte, ungestraft Kritik an den bestehenden Verhältnissen zu
üben. Der Narr durfte früher als Einziger schlechte Nachrichten oder
Hiobsbotschaften überbringen ohne gleich betraft zu werden Auch das Parodieren von
Adeligen war den Hofnarren erlaubt. Der Hofnarr verstand es, schlechte
Nachrichten in Form von Musik, Literatur, Muse Theater oder Kunst, unterhaltsam
aber kritisch darzustellen. Der Hofnarr war früher der Künstler von Heute. Die
letzte Bastion kritisch denkenden und kundtuenden Verstandes im Name des
Volkes.
Dieses kritische
Aufzeigen von Missständen wird heute mit einem Auftritts- bzw. Berufsverbots
des Künstlers abgeschafft. Es scheint so, als sollen die Menschen aufhören zu
denken. Warum den auch denken? Denken wird in den nächsten Jahren beim Menschen
total überbewertet. Der Homo Digitalis, der roboterisierte Mensch der Zukunft,
gespickt mit Künstlicher Intelligenz wird künftig das Denken für uns Homo
Sapiens übernehmen. Programmiert von einigen Priviligierten, zusammengestellt
von Regierungen und Medienmächten zu ihren Gunsten. Das Volk darf scheinbar nur
noch zustimmen aber nicht mehr entscheiden.
Die Geschichte hast
sich gedreht. Früher wurden die Überbringer schlechter Nachrichten getötet.
Heute benutzt man die schlechten Nachrichten um die Masse der Menschen geistig
zu töten. Mensch denk nach!
Quellen;
Michael Grant, John
Hazel. Lexikon der antiken Mythen und Gestalten. München 1997
Lutherbibel,
Jeremia 15,10.15-21, Deutsche Bibelgesellschaft 2016
Peter Buchenau. Der
Anti-Stress-Trainer. Springer Verlag Wiesbaden, 2017