Freitag, 5. Februar 2021

My Cornoa - The Time After (Gastbeitrag von Max Cooper)



Der Bayerische Ministerpräsident blickt traurig auf eine versprengte Gruppe Ufo-Gläubiger, die Reichkriegsflaggen schwenkend und überdimensionale Grundgesetze in die Höhe reckend von einer Patrouille berittener Polizisten über den Platz vor dem Reichstag gejagt werden.

Seufzend wendet er sich um und spricht zu den versammelten Ministerpräsidenten und Bundesministern. „Wir müssen der harten Realität ins Auge blicken. Bei einer 7-Tages-Inzidenz von 0,5 lässt sich eine Verlängerung des Lockdowns nicht mehr begründen. Uns sind schlicht die Mutationen ausgegangen.“ Enttäuscht wirft er seine FFP2-Maske mit dem bayerischen Rautenmuster auf den Besprechungstisch.

„Aber wir können die Menschen doch nicht einfach so wieder rauslassen!“, ereifert sich ein anderer Ministerpräsident.

„Ich fürchte, genau das müssen wir. Und wir müssen alles wieder öffnen. Geschäfte, Restaurants, Bars, Schulen, Kultur- und Veranstaltungsbetriebe.“

Betretenes Schweigen.

Der Bundesgesundheitsminister nießt. „Verdammter Schnupfen. Der nervt.“

„Ja, diese dämliche Schnupfenviren. Wir fliegen auf den Mond, aber gegen das Schnupfenvirus haben wir immer noch keine Mittel gefunden“, schüttelt Hamburgs regierender Bürgermeister den Kopf.

Die Anwesenden blicken auf. Der Gesundheitsminister tippt wild auf seinem iPad herum. „Stimmt!“, verkündet er euphorisch. „Gegen das Rhinovirus gibt es weder ein Heilmittel noch eine Impfung!“

Euphorie bricht aus. „Wir müssen jetzt schnell und entschlossen handeln! Lockdown!“ Tosender Applaus.

Hektische Betriebsamkeit bricht aus. Das Gesundheitsministerium bestellt im Open-House-Verfahren 80 Millionen Fläschen Schnupfenspray zum Preis von 5,50 € pro Stück, freilich ohne sie jemals abzunehmen oder zu bezahlen.

Im gleichen Atemzug werden 160 Millionen Päckchen Papiertaschentücher zum Preis von 2,00 € / Packung geordert. Am Tag der Bestellung monieren die Linken in einer aktuellen stunde im Bundestag, dass mit dieser Bestellung den Staaten der Dritten Welt der Zugang zu Papiertaschentüchern praktisch vollständig verwehrt wird. Tags darauf greifen sie in einer Presseerklärung die Bundesregierung an, zu wenige Papiertaschentücher geordert zu haben, da die Bestellung nur für knapp zwei Päckchen pro Bürger reichen würde. Und die seinen nach zwei Tagen aufgebraucht.

Das RKI teilt auf einer eilends einberufenen Pressekonferenz mit, dass vom Tragen roter Clownsnasen aus Schaumstoff ausdrücklich abgeraten werde. Mit zufriedenem Gesichtsausdruck verkündet der Virologe und Institutsdirektor an der Charité in Berlin, dass während der Rhinovirus-Pandemie natürlich alle Friseurgeschäfte geschlossen bleiben müssten.

Zwei Wochen später wird das Tragen sogenannter „Alltags-Clownsasen“ im öffentlichen Nahverkehr und beim Einkaufen per Eilverordnung verpflichtend gemacht, weitere zwei Monate später sodann das Tragen von FFP-5-Clownsnasen.

Im Zuge der Diskussion um Clownsnasen gibt die Parteivorsitzende der Grünen zu Bedenken, dass „die Clownsnase“ geschlechterdiskriminierend sei und regt an, künftig von die/der/das Clownsnase*in*rich*divers zu sprechen. Die Fraktion der AfD verlangt zu dem Thema eine aktuelle Stunde.

Erschütternde Zahlen werden im Verlauf der Pandemie veröffentlicht. Im RKI-Dashboard wird eine 7-Tage-Inzidenz von 30.000 angegeben, was bedeutet, dass von 100.000 Bewohnern 30.000 mit dem Rhino-Virus infiziert sind.

Das Rhino-Kabinett erklärt, dass mit einem Ende des Lockdowns frühestens bei einer 7-Tages-Inzidenz von 12,75 gerechnet werden kann.

Wissenschaftliche Studien belegen, dass nahezu 99,275% der deutschen Bevölkerung bereits mit dem Rhinovirus infiziert war oder aktuell ist.

Aus einer vom Gesundheits- und Familienministerium kofinanzierten Studie geht derweil hervor, dass bestimmte Bevölkerungsgruppen mit deutlich schwerwiegenderen Krankheitsverläufen zu rechnen haben. So schient das Virus vor allem die männliche Bevölkerung mit der besonderen Mutation Rhino/M heimzusuchen und zum umgangssprachlich sogenannten Männerschnupfen zu führen. Dieser weist besonders schwerwiegende Krankheitsverläufe auf und zeigt eine deutlich erhöhte Sterblichkeitsrate von 0,0004%.

In Anbetracht der besonderen Brisanz entschließt der Ethikrat, dass es Männern bis zum Ende der Pandemie untersagt ist, ohne triftigen Grund das Haus zu verlassen. Als triftiger Grund gilt alleine die Sicherstellung der Bierversorgung. Im Übrigen sind Männer auf die Versorgung durch Frauen oder Amazon.de angewiesen.

Zwischenzeitlich wurde von der Charité ein Rhino-Schnelltest namens „Tempo“ entwickelt. Der Proband muss dabei in ein ‚Tempo‘ rotzen. Ist Schleim zu entdecken, wird sofortige Quarantäne angeordnet.

Die Pharmaindustrie verspricht, Impfstoffe, die schon seit Jahrhunderten nicht entwickelt wurden, auch nicht zu liefern, um die Pandemie nicht vorzeitig abzubrechen. Die EU bestellt dennoch nichts. Derweil wird in Großbritannien Nasivin intravenös verabreicht.

Die Kanzlerin bittet die Bevölkerung mit Botox-versteinerter Betroffenheitsmine um Verständnis und Besonnenheit in diesen schweren Zeiten.

Aufmüpfige Clownsnasen-Verweigerer demonstrieren im gesamten Bundesgebiet. Sogar als Frauen verkleidete Männer werden unter den Demonstranten gesichtet. Bei der zentralen Kundgebung in Berlin wird unter tosendem Applaus als Gastredner der ‚einzige echte Bewahrer der Demokratie‘ Donald Trump angekündigt, welcher seinen Auftritt allerding wegen des kurzfristigen Verlustes seines Toupets absagen muss. Statt seiner Spricht Wladimir Putin.

Wirtschafts- und Finanzministerium beschließen gemeinsam umfangreiche Unterstützungsmaßnahmen für die betroffenen Wirtschaftszweige. Künstler uns Soloselbständige erhalten über ein kompliziertes Beantragungsverfahren, welches nach drei Monaten immer noch nicht funktioniert, kostenlose Bibliotheksausweise und Platzkarten für die Tafeln.

Gaststätten und Beherbergungsbetriebe verbleiben bei dem ermäßigten Mehrwertsteuersatz. Da diese Branchen jedoch aufgrund der andauernden Schließungen von Kostenreduktionen profitieren, wird ihnen ein fiktiver, zu versteuernder Rhino-Gewinn zugerechnet, welcher 50% unter dem Umsatz der Vorpandemie-Zeiten liegt. Steuer-Stundungen von bis zu 3 Monaten werden großzügig zu einem Zinssatz von 6 % gewährt. Die so eingenommen Steuern werden sodann an Großkonzerne ausgekehrt. Zur Finanzierung von Mitarbeiter-Abbauprogrammen.

 

Max Cooper (www.maxcooper.de) verfasst Kurzgeschichten und Romane.

Aktuell im Handel: Der Roman „Sühnegeld – Rachefieber in Garmisch“ und die Kurzgeschichtensammlung „Geschichten paradoxer Welten“


Montag, 4. Januar 2021

Gekauft werden, anstatt zu verkaufen!

 


Gekauft werden anstatt zu verkaufen.

 

Im vergangenen Jahr 2020, ja richtig, da kam Corona auf. Es gab aber noch was anderes. Positives darf man ja heute nicht mehr sagen, den positiv ist heute irgendwie negativ und negativ auf einmal positiv. Wie sich die Sprach- und Wortbedeutung im letzten Jahr verändert hat, ist bemerkenswert. Wenn sich selbst die Sprache verändert, dann könnten sie sich vielleicht auch verändern? Wie das passieren könnte habe ich Ihnen in 9 Ausgaben der Network Karriere 2020 aufgezeigt. Ein methodisches Vorgehen, wie sie, da es sich bei der Network Karriere um eine Publikation für den Direktvertrieb handelt, mehr verkaufen und mehr Umsätze und Gewinne generieren können. Gut Corona machte so manchem eine Strich durch die Rechnung aber bitte doch nicht jedem.

Angefangen hat alles mit dem Purpose, der Sinnhaftigkeit. Dem Definieren, Fixieren und Visualisieren von Zielen. Gefolgt vom Empowerment, also dem Wollen, Können und Dürfen. Weiter brachte uns das Relationship, sprich welche Netzwerke, egal ob humane und social media basierende, begleiten sie. Flexibilität war ein Muss. Eigenmotivation wie Optimismus und Respekt gegenüber all ihren Freunden, Partnern und Kunden war eine Selbstverständlichkeit auf dem weiteren Erfolgsweg. Ganz wichtig war mir das Thema Magnetism, also ihre Strahlkraft von Innen nach Außen, oder wie werden sie von anderen Menschen wahrgenommen. Natürlich durfte Ihre Gesundheit und Fitness nicht vernachlässigt werden, da sorgte der Baustein Energy für das richtige Wohlbefinden. Und als Letztes hieß es Repetition, üben, üben, üben.

Ich bin dafür bekannt, Komplexes einfach und unterhaltsam zu präsentieren. Dafür buchen mich meine Fans. Es ist mir doch tatsächlich gelungen, meine Kunden in Fans umzuwandeln. Vielleicht sollten sie darüber mal nachdenken. Kunden muss man suchen, Fans kommen von allein. Jetzt ein einfaches Beispiel, wie sie die Methodenbausteine einfacher im Kopf behalten können. Sicher waren sie schon mal verliebt und wollten mit ihrem Herzensmenschen eine Partnerschaft eingehen? Wenn ja, das ist das Purpose. Bei einem Nein, vergesse sie alles Nachfolgende und suchen sie weiter. Aber nun zurück zu Ja. Ja, sie wollen. Beim Empowerment stellen sie sich die Frage, was sie können müssen, um Ihren Herzensmenschen zu beeindrucken und ob sie überhaupt eine Beziehung eingehen dürfen. Der Methodenbaustein Relationship zeigt auf, wer ihnen eventuell helfen kann, ihren Herzensmenschen zu gewinnen. Flexibel müssen Sie nur sein, wenn Ihr Herzensmensch gar nicht möchte. Dann heißt es konsequentes Chance-Management und es beginnt wieder beim Purpose. Sie sehen es ist ganz einfach. Und wenn sie nun die Anfangsbuchstaben von Purpose, Empowerment, Relationship, Flexibility, Optimism, Respect, Magnitism, Energy und Repetition aussagen, erhalten sie das Wort PERFORMER. Erfolgreiche Menschen, egal ob Vertriebsmitarbeiter oder nicht, sind Performer. Sie müssen sich nur das Wort PERFORMER merken und automatisch haben sie die 9 Methodenbausteine in ihrem Gedächtnis. Die Werkzeuge für Ihren Erfolg kennen sie jetzt. Nur umsetzen müssen sie es selbst.

Im 2021 habe ich mir ausgedacht ich schreibe eine Jahreskolumne über ihre Sichtbarkeit. Jeden Monat bekommen sie von mir einen Tipp, wie sie ihre Sichtbarkeit im Zeitalter der digitalen Austauschbarkeit erhöhen können. Wozu? Morgen ist es wichtig, nicht mehr zu verkaufen. Morgen ist es wichtig, gekauft zu werden. In diesem Sinne einen guten Start ins Jahr 2021. Belieben Sie gesund und erfolgreich.

Freitag, 13. November 2020

Geschlossene Gesellschaft oder Totalversagen der Regierung?


 

Geschlossene Gesellschaft oder Totalversagen der Regierung?

 Ich kann es schon nicht mehr in den Nachrichten hören. Täglich berichten die Medien darüber, dass es schon wieder neue Höchststände bei den Corona Infektionen gibt. Kein Wunder, denn beim „Lockdown-Light“ wurden vorwiegend die Unternehmensbereiche geschlossen, die selbst vom RKI (Robert-Koch-Institut) als gering gefährdet eingestuft werden. Schon seit Beginn der Corona-Pandemie setzten die meisten Hoteliers und Gastronomen in Deutschland, die von der Politik geforderten Maßnahmen um. Ein Situationsbericht des RKI zeigt, dass das Gastgewerbe nicht zu den Infektionstreibern in Deutschland zählt. Vielmehr schreibt das RKI, dass seit dem Sommer die Anzahl der Ausbrüche in privaten Haushalten, neben dem Arbeitsplatz und Freizeitaktivitäten, den größten Anteil an Ausbruchsituationen darstelle.

Warum also erstaunt sein, wenn die Zahlen der Corona Infizierten nicht sinken? Und um das zu verstehen muss man nicht studiert haben. Manchmal frage ich mich, wo bleibt der normale Menschenverstand? Haben Politiker eigentlich noch einen eigenen Verstand oder geben sie ungefiltert die Informationen von Beratern weiter? Was sind das für Berater, welche die Bundesregierung eingestellt hat? Aus den Zeiten, in welcher ich noch aktiv Spielplätze und Kindergarteneinrichtungen, ja ich hatte mal einen anständigen Beruf, an den Bund verkauft habe, kann ich antworten, es wundert mich nicht. Überall da, der Bund in irgendeiner Form die Hände in Projekten hat, läuft es schief. Es werden immer nur die billigsten Waren, also auch Dienstleister, eingekauft, ich betone die billigsten nicht die günstigsten.

Ich möchte hier John Ruskin zitieren: „ Das Gesetz der Wirtschaft verbietet es, für wenig Geld viel Wert zu erhalten. Nehmen Sie das niedrigste Angebot an, müssen Sie für das Risiko, das sie eingehen, etwas hinzurechnen. Und wenn Sie das tun, haben Sie auch genug Geld, um für etwas Besseres zu bezahlen“.

Die Regierung ist das Risiko eingegangen, hat aber für das für das eingegangene Risiko keine Gelder hinzugerechnet. Berater, welche wirklich gut sind, beraten die Wirtschaft und nicht die Politik. Wie sollen Bürger Vertrauen in eine Regierung haben, wenn diese es nicht mal schaffen einen kleinen Provinzflughafen an der Berlin-Brandenburgischen Grenze rechtzeitig und in-budget fertigzustellen? Oder wie sollen Bürger Vertrauen in eine Regierung haben, wenn Cum-Cum oder Cum-Ex-Affären Milliarden an Steuergelder kosten? Gut von dem Mautpanne möchte ich erst gar nicht reden. Also nochmals. Warum wundern sich gerade die Medienvertreter, dass die Zahlen der Neuinfektionen nicht sinken?

Was die Regierung mit dem „Lockdown-Light“ erreicht hat, ist das viele Bürger von einer gesicherten Corona Umgebung in Hotels und Gasthäuser in ungesicherte Privathaushalte umgestiegen sind. Anstatt gut und gemütlich in einem Restaurant zu Essen und auch das eine oder andere Bier zu trinken, kommt es jetzt zu Privatpartys ohne Einhaltung der AHA Regeln in privaten Haushalten. Für mich stellt sich also weiterhin die Frage. Was geschieht mit den Superspreadern Privatpartys, Schulen und Kindergärten? Was passiert mit den überfüllten öffentlichen Verkehrsmitteln?

Was unsere Regierung betreibt ist Symptombekämpfung. Was aber wesentlich wichtiger ist, ist Ursachenbekämpfung. Davon sehe ich zur Zeit bei unserer Regierung nichts, außer dass diese Regierung für die Beamten die Gehälter und für sich selbst die Diäten erhöht. Ich habe komplett das Vertrauen in die Regierung Merkel verloren. Leute wacht endlich auf!

Sonntag, 8. November 2020

 

Schlechte Nachrichten als Waffe zur Verdummung des Volkes oder warum Künstler Berufsverbot erhalten!

 Hiobsbotschaften oder negative Schlagzeilen sind keine schöne Sache – weder für den Empfänger noch für den Überbringer. Aus dem Geschichtsunterricht kennen wir viele Erzählungen, wie in früheren Jahrhunderten der Job des Nachrichtenüberbringers mit Risiko verbunden war. Es war an der Tagesordnung, dass Überbringer schlechter Nachrichten „zum Lohn“ umgebracht wurden. Über den Ursprung der Metapher vom Überbringer der schlechten Botschaft, der in irgendeiner Form bestraft wird, gehen die Meinungen auseinander. Sehr oft wird Shakespeare oder ein Bote in der Antike genannt.

 Die erste Erwähnung eines bestraften Boten findet man bei Pausanias II.26,2-8. Apollon lernte Koronis, die Tochter des Königs Phlegyas von Orchomenos beim Bade im Boibeis-See in Thessalien kennen. Apollon verliebte sich in Koronis. Da Koronis von Apollon ein Kind erwartet, sandte er zu ihrer Bewachung einen wunderschönen weißen Singvogel. Koronis wurde Apollon untreu und betrog ihn mit dem sterblichen Arkadier Ischys, Sohn des Elatos. Der Vogel meldete dies sofort seinem Herrn. Apollon wurde wütend und bestrafte den Überbringer dieser schlechten Botschaft. Er veränderte die Farbe des Vogels in Schwarz, verdammte das arme Tier zu krächzen anstatt zu singen und fortan bevorstehendes Unheil anzuzeigen. Seither trägt dieser Vogel auch den Namen der Untreuen, die Rabenkrähe.

Auch in der Bibel, im zweiten Buch Samuel, können wir nachlesen, wie der spätere König David reagierte, als er vom Tod König Sauls in der Schlacht am Berg Gilboa erfuhr: Er ließ den Berichtenden kurzerhand von einem seiner Männer erschlagen. Die Überbringer schlechter Nachrichten zu töten war generell eine Zeit lang recht beliebt. Entsprechende Berichte finden sich in der griechischen Antike und auch der Aztekenherrscher Montezuma soll, als ihm das Nahen des Spaniers Cortez gemeldet wurde, die Hinrichtung der Boten angeordnet haben. In den Königreichen des Mittelalters wurden angeblich ebenfalls die Überbringer schlechter Botschaften geköpft.

 Das Hinrichten von Boten schlechter Nachrichten geschieht heute nur noch in Ausnahmefällen. Aber denken wir doch mal darüber nach, wer uns heute mehrmals täglich schlechte Nachrichten kundtut. Ganz oben in der Liste sind Nachrichtensprecher und Redakteure. Rudi Carell, einer der größten Entertainer alles Zeiten, sagte einmal: „Die größten Lügner sind Nachrichtensprecher. Sie begrüßen uns mit – Guten Abend meine Damen und Herren – doch dann erzählen sie uns 15 Minuten das Gegenteil.“ Aber auch Politiker und Berater stehen ganz oben auf der Liste negativer Nachrichtenübermittlung. Während früher die Boten im übertragenen Sinne den Kopf hinhalten mussten, scheinen diese Berufsgruppen heute Narrenfreiheit zu haben, schon gar in der Politik. Ein Politiker unterliegt laut Gesetz mit seinen allgemeinen Aussagen keiner individuellen Verpflichtung gegenüber einem Dritten. Ich finde, dieses Gesetz sollte man ändern. Ich bin dann davon überzeugt, dass so mancher heutiger Politiker vielleicht  erstmal darüber nachdenkt, bevor was er sagt.  Die Aussage des SPD Politikers Karl Lauterbach zum  „Bespitzeln der Nachbarn“ ist nur ein Beispiel verbaler Ausrutscher einiger Negativpolitiker. In Wahrheit geht es den Politikern darum, wie früher im Mittelalter, die erlangte Macht so lange wie möglich durch Angst zu erhalten.

 Die Wissenschaft belegt in vielen Studien, dass schlechte Nachrichten schlechte Laune verursachen. Auch werden Menschen, die schlechte Nachrichten kundtun, von anderen hinsichtlich ihrer Persönlichkeit negativer beurteilt, als wenn sie positive oder neutrale Nachrichten zum Besten geben. Leider werden aber gerade jetzt, wo Menschen Zuversicht und Hoffnung benötigen, zu viele schlechte Nachrichten übermittelt. Unsere Volksvertreter regieren mit Angst. Die Medien nehmen diese Angst auf und berichten verstärkt negativ. Denn Negativ und Angst lässt sich besser verkaufen als Positives. Deutschlands auflagenstärkste Tageszeitung macht es vor. Warum ist das so?  

Angst und negative Informationen verursacht Stress in unserem Körper. Der menschliche Körper reagiert und geht in eine Art Schutzfunktion. Diese Reaktion gehört zu unserem Überlebenstrieb. Ohne Stress können wir Menschen nicht Leben. Stress hält uns wach und aktiv. Dadurch werden Negativ- oder Gefahreninformationen innert Sekundenbruchteile vom Gehirn wahrgenommen und verarbeitet. Eine Überlebensreaktion wird aktiviert. Wir wollen ja Leben. Positve Informationen benötigen dagegen bis zu 15 Sekunden um realistisch wahrgenommen zu werden. Viele Medien und die Politik nutzen daher die negative Berichterstattung, weil unser Gehirn diese negativen Informationen viel schneller aufnimmt, speichert und somit schneller beinflussbar ist.

Und genau das wird mit dem aktuellen Auftrittsverbot bzw. Berufsverbot von Künstlern, Kabarettisten und Komikern bezweckt. Während den Live-Auftritten vor Publikum sind diese „Gaukler“ nicht kontrollierbar und steuerbar. Verbannt man diese aber von der Bühne ins Fernsehen, dann sind es wieder die Medien und die Politik die entscheiden, wann welcher Künstler mit welcher Mitteilung gesendet wird. Passt die Show oder die Kernaussage jedes Aktes nicht ins systemüberwachte Programm der Politik und Medien,  dann wird es kurzerhand gestrichen oder gesteuerte Werbung geschaltet. Es darf ja nicht gleich ersichtlich sein, dass die Medien und die Politik den Zuschauer steuern. Individualisiertes Bewegtbild (Fernsehen, Internet, Streaming) heißt das beeinflussende Medium und Zauberwort. Scheinbar nach Außen auf die Suchbegriffe und Interessen des Zuschauers abgestimmt, erscheint das individuelle Programm. In Wahrheit ist es aber abgestimmt gesteuert und bewußt gewählt, ausgewertet von Systemen und Netzwerken.

 Nun kommen die Hofnarren zur Sprache.  Narren fanden sich im Mittelalter sowohl im ritterlichen Gesinde als auch an Fürstenhöfen. Im französischen Schachspiel hat der Narr („Fou“) sogar die Rolle des Läufers im deutschen Schach. Für die dort tätigen Hofnarren galt die Narrenfreiheit, die es ihnen ermöglichte, ungestraft Kritik an den bestehenden Verhältnissen zu üben. Der Narr durfte früher als Einziger schlechte Nachrichten oder Hiobsbotschaften überbringen ohne gleich betraft zu werden  Auch das Parodieren von Adeligen war den Hofnarren erlaubt. Der Hofnarr verstand es, schlechte Nachrichten in Form von Musik, Literatur, Muse Theater oder Kunst, unterhaltsam aber kritisch darzustellen. Der Hofnarr war früher der Künstler von Heute. Die letzte Bastion kritisch denkenden und kundtuenden Verstandes im Name des Volkes.

 Dieses kritische Aufzeigen von Missständen wird heute mit einem Auftritts- bzw. Berufsverbots des Künstlers abgeschafft. Es scheint so, als sollen die Menschen aufhören zu denken. Warum den auch denken? Denken wird in den nächsten Jahren beim Menschen total überbewertet. Der Homo Digitalis, der roboterisierte Mensch der Zukunft, gespickt mit Künstlicher Intelligenz wird künftig das Denken für uns Homo Sapiens übernehmen. Programmiert von einigen Priviligierten, zusammengestellt von Regierungen und Medienmächten zu ihren Gunsten. Das Volk darf scheinbar nur noch zustimmen aber nicht mehr entscheiden.

Die Geschichte hast sich gedreht. Früher wurden die Überbringer schlechter Nachrichten getötet. Heute benutzt man die schlechten Nachrichten um die Masse der Menschen geistig zu töten. Mensch denk nach!

 

Quellen;

Michael Grant, John Hazel. Lexikon der antiken Mythen und Gestalten. München 1997

Lutherbibel, Jeremia 15,10.15-21, Deutsche Bibelgesellschaft 2016

Peter Buchenau. Der Anti-Stress-Trainer. Springer Verlag Wiesbaden, 2017


Donnerstag, 21. Mai 2020

Menschlichkeit im Zeitalter der digitalen Austauschbarkeit


Paul steht am Fenster. Er sehnt sich inniglich danach seine Kinder öfters zu sehen. Er fühlt sich alleine. Tränen kullern über sein Gesicht. Seine Kinder besuchen ihn kaum. Diese haben gute Jobs in der digitalisierten Welt. Es klopft an der Tür. Erna, seine Pflegekraft betritt in den Raum. Erna stellt ihm das Essen auf den Tisch, schenkt ihm den Tee nach, gibt ihm seine Medikamente, öffnet das Fenster, wechselt seine Infusion und führt einen kleinen Smalltalk. Danach verlässt Erna stillschweigend den Raum. Die Tränen in Pauls Gesicht hat Erna leider nicht bemerkt. Denn auch Erna ist krankt. Erna leidet unter humaner Inkompetenz. Erna ist ein Roboter, es fehlt ihr an Menschlichkeit.

Doch was ist Menschlichkeit? Wikipedia schreibt unter anderem: „Das was Menschen von Tieren unterscheidet“.

Gesellschaft 5.0 oder Menschlichkeit 5.0 bedeutet daher eine sinnvolle Verbindung der digitalen und humanen Welt. Um diesen Schritt gehen zu können müssen sich nicht nur Führungskräfte und Mitarbeiter verändern, sondern jeder Mensch. Jeder Mensch muss zur Marke Ich – zur Persönlichkeit werden. „Wer nicht zur Persönlichkeit wird, stirbt!“

In einer Studie der Universität Oxford im Jahr 2013 kommen die Ökonomen Carl Frey und Michael Osborne zu dem Schluss, dass bis 2030 rund 47 Prozent aller Arbeitsplätze in den USA der Automatisierung zum Opfer fallen. Ganz oben auf der Liste stehen Beschäftige in den Bereichen Finanzen, Verwaltung, Logistik, Spedition, Medizin und vor allem Produktion. Viele denken nun, das ist in USA und trifft uns nicht. Weit gefehlt. Gemäß einer Studie der ING-Diba sind 59 Prozent aller Arbeitsplätze in Deutschland gefährdet und könnten von Robotern und Software ersetzt werden. Der Faktor Mensch, tritt dabei immer mehr in den Hintergrund. Der Roboter wird künftig Freund, Kollege, Mitarbeiter und vielleicht auch Chef.

Das Problem sind eingefahrene Regeln , Richtlinien und Normen. Jeder Mensch wird mit einer eigenen Persönlichkeit geboren aber bereits am Tag nach der Geburt beginnt die Menschheit damit, die Persönlichkeit des Babys abzutrainieren. Ein Junge trägt blau, ein Mädchen rosa. Dieser Standard ist gesetzt und dieser Trend setzt sich in Kita, Schule und Hochschule fort. Überall wird das gleiche gelehrt, somit hat jeder den gleichen Wissensstand, ist somit vergleichbar, ist somit austauschbar. Diese Regeln und Normen engen uns ein, reduzieren unsere Freiheit und unsere Kreativität und hindern uns an unserer eigenen persönlichen Entwicklung. Wer künftig in digitalen Zeitalter überleben will, darf nicht vergleichbar sein und muss sich zur Marke Ich, zur eigenen Persönlichkeit entwickeln.

Führungskräfte und Vordenker haben es künftig in der Hand Mensch und Roboter sinnvoll zusammenzubringen und das Zusammenspiel dieser Parallelwelten zur Gesellschaft 5.0 zu ermöglichen. Sie müssen künftig Ihre Mitarbeiter zur Marke Ich - zur Persönlichkeit entwickeln. Ansonsten werden diese Unternehmen über kurz oder lang vom Markt verschwinden. Humane Führungsintelligenz heißt das Zauberwort. Wie kommen Menschen dahin? Am einfachsten mit der Performer-Methode. Gerade in der digitalisierten Welt ist es umso wichtiger PERFORMER zu sein und zu beschäftigen. Performer steht für Purpose, Empowerment, Relationship, Flexibility, Optimism, Respect, Magnetism, Energy und Repetition. Helfen Sie als Chef mit, dass Wiki umgeschrieben wird: Menschlichkeit soll künftig heißen: „Das was Menschen von Tier und Roboter unterscheidet“

My Cornoa - The Time After (Gastbeitrag von Max Cooper)

Der Bayerische Ministerpräsident blickt traurig auf eine versprengte Gruppe Ufo-Gläubiger, die Reichkriegsflaggen schwenkend und überdimen...